Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu besitzen ist der Wunsch und das Ziel vieler Menschen. Ist dieser Wunsch einmal geweckt, liegt es häufig nahe, auf großen Immobilienportalen oder in Zeitschriften nach passenden Inseraten zu suchen. Egal ob dabei nach einer Immobilie zum selbst bewohnen oder nach einem Objekt zur Geldanlage gesucht wird, ist es oft nicht einfach, auf diese Weise Erfolg zu haben.

Häufig sind öffentlich inserierte Objekte schnell vergriffen. Es gibt eine Vielzahl von Bewerbungen auf attraktive Angebote, sodass es nur den allerwenigsten gelingt, schnell genug zuzuschlagen. Die durch die vielen Interessenten entstehende Konkurrenz führt nicht selten zu Bieterverfahren, sodass der Preis für die angebotenen Immobilien immer weiter künstlich in die Höhe getrieben und der Marktwert dadurch deutlich überschritten wird.

Über öffentliche Kanäle nach passenden Immobilien zum Kauf zu suchen kann also sehr zeitintensiv, langwierig und unter Umständen auch sehr kostspielig sein.

Die eigene Immobilie über öffentliche Inserate zum Kauf anzubieten ist ebenfalls keine einfache Angelegenheit. Dazu gehört die Erstellung eines professionellen und aussagekräftigen Exposés. Das angebotene Objekt sollte außerdem durch attraktive Fotos in Szene gesetzt werden. Auch die anschließende Vermarktung kann sehr aufwändig sein.

Auch für Immobilienverkäufer ist die große Zahl an Interessenten auf dem freien Markt nicht unbedingt ein Vorteil. Aus der großen Menge der Anfragen die wenigen, wirklich seriösen Käufer herauszufiltern, kostet sehr viel Zeit und Nerven.

Entspannter und oftmals auch deutlich fairer geht es in der Regel bei nicht öffentlich angebotenen Objekten zu.

Was versteht man unter Off-Market Immobilien

Als Off Market Immobilien werden Immobilien, die zwar zum Verkauf stehen, dabei aber nicht öffentlich inseriert werden, bezeichnet. Diese Angebote sind nicht auf Immobilienportalen oder in Zeitungen zu finden. Sie werden nicht aktiv beworben.

Diese Objekte werden häufig nur einzelnen Interessenten beziehungsweise einem sehr kleinen Kreis an möglichen Käufern angeboten. Diese werden dabei meist direkt durch den Verkäufer oder den Makler angesprochen.

Was macht Off Market Immobilien attraktiv?

Der große Vorteil von nicht öffentlich zum Verkauf stehenden Immobilien ist die durch die fehlende Werbung geringe Zahl der Kaufinteressenten. Als potenzieller Käufer hat man so weniger Konkurrenz als auf dem freien Markt. Man kann sich deshalb in der Regel mit seiner Kaufentscheidung etwas mehr Zeit als bei klassisch öffentlich beworbenen Angeboten lassen.

Diese Zeit kann zur gründlichen Prüfung des Angebots und aller Dokumente genutzt werden. Um bei öffentlich angebotenen Immobilien zum Zug zu kommen, müssen Kaufinteressenten vor allem schnell sein. Der durch die große Konkurrenz entstehende Zeitdruck führt häufig dazu, dass der Käufer sich nicht ausreichend Zeit für eine sachliche Bewertung des Angebots nehmen kann. Nicht selten führt das während des weiteren Prozesses oder nach dem Kauf zu Problemen.

Außerdem kommt es bei Off Market Immobilien nur selten zu durch Bieterverfahren künstlich in die Höhe getriebenen Preisen. Das bedeutet allerdings nicht, dass der durch Off Market Immobilien erzielte Kaufpreis automatisch unter dem auf dem freien Markt erzielbaren Preis liegt.
Bei Off Market Verkäufen kommt es teilweise ebenfalls zu deutlich höheren Kaufpreisen. Diese lassen sich allerdings durch die fehlende Konkurrenz viel einfacher verhandeln. In Gewisser Weise lässt sich der eventuell höhere Preis auch durch die Exklusivität des Angebots und den damit einhergehenden Vorteilen rechtfertigen.

Ist die Kaufentscheidung getroffen, geht es bei Off Market Deals häufig sehr schnell. Durch den direkten Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer lassen sich die anstehenden Formalitäten effizient und unkompliziert regeln. Beide Seiten profitieren somit von einer einfacheren und direkteren Kaufabwicklung.

Allerdings ist es nicht nur für den Käufer attraktiv, eine Off Market Immobilie zu kaufen.
Auch der Verkäufer profitiert von dem direkten Angebot. Er kann sich die Zeit und das Geld für eine aufwändige Vermarktung seiner Immobilie sparen.

Durch die geringere Zahl an Interessenten kann sich der Verkäufer außerdem auf das wesentliche, nämlich den Verkauf seiner Immobilie, konzentrieren. Der durch die Kommunikation mit möglichen Käufern und die Koordination von Besichtigungsterminen und ähnlichem entstehende Aufwand hält sich in Grenzen.

Wo kann man Off-Market-Immobilien finden?

Nicht öffentlich angebotene Immobilienangebote zu finden ist für Einsteiger nicht einfach. Mit etwas Glück bekommt man als Interessent mit, dass die Immobilie des Nachbarn verkauft werden soll. Wenn es dann gelingt, das Kaufinteresse vor der Veröffentlichung eines Angebots zu kommunizieren, ist es gut möglich, diese auf dem direkten Weg zu erstehen.

Häufiger kommt es in Inverstorkreisen zu sogenannten Off Market Deals. Viele Investoren haben bereits einige Erfahrung mit dem Handel von Immobilien und können sich im Laufe ihrer Karriere ein großes Netzwerk aufbauen.
In diesen Netzwerken kommt es immer wieder vor, dass Immobilien Off Market gehandelt werden. Ein solches Netzwerk aufzubauen, dauert allerdings sehr lange.
Für den einmaligen Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist es deshalb für Privatpersonen kaum möglich, Informationen zu solchen Angeboten zu bekommen.

Wer seine Immobilie verkaufen möchte oder auf der Suche nach einem passenden Objekt ist, der sollte also neben der klassischen Akquise über öffentliche Kanäle auch einen Off Market Kauf beziehungsweise Verkauf in Betracht ziehen.

Da nicht nur erfahrene Immobilienhändler und Investoren Kaufen und Verkaufen möchten, lohnt es sich auch für Privatpersonen, die Augen nach Off Market Immobilien offen zu halten. Dazu macht es Sinn, mit möglichst vielen Menschen des näheren Umfeldes über den anstehenden Kauf beziehungsweise den Verkauf zu sprechen.

Eventuell wartet der passende Käufer oder das passende Objekt im näheren Freundesreis oder der Bekanntschaft.